Neubau /Hotel / Massivbau
Im Duisburger Innenhafen entstand ein Hotelkomplex mit acht aufgehenden Geschossen und Teilunterkellerung. Der Neubau mit circa 170 Zimmern wird betrieben von 7 Days Premium Hotel Duisburg.
Der Innenhafen hat in den vergangenen Jahren eine erhebliche Aufwertung erfahren. Alte Mühlen- und Speichergebäude von Europas ehemals größtem Getreideumschlagplatz wurden restauriert und laden sowohl die Bürgerinnen und Bürger von Duisburg als auch Gäste zum Verweilen ein. In Verlängerung der Fußgängerzone ist der Innenhafen in wenigen Minuten fußläufig erreichbar. Hiermit leisten alle Beteiligten einen erheblichen Beitrag zur Aufwertung des Ansehens der Stadt.
WSK übernahm die Leistungen der Tragewerksplanung in den Leistungsphasen 1 bis 6 und durfte somit neben der Bearbeitung des benachbarten neuen Bürogebäudes erfreulicherweise einen Beitrag dazu leisten. Entwickelt wurden beide Neubauten durch die SPE Schwanentor Projektentwicklung GmbH.
Der Entwurf des Architekturbüros RKW Architektur+ aus Düsseldorf wird durch zwei gestapelte Blöcke aus jeweils drei Geschossen charakterisiert, die mittels einer eingeschossigen, gestalterischen Fuge voneinander abgesetzt sind. Beide Blöcke sind zueinander versetzt angeordnet, was dem Entwurf eine zusätzliche Dynamik verleiht.
Direkt an der alten Hebebrücke am Schwanentor und der Anlegestelle der Weißen Flotte gelegen befindet sich der Neubau in unmittelbarer Wassernähe. Das Gebäude gründet auf rechteckigen Rammpfählen, welche die Lasten in die in circa 8 m Tiefe beginnende Tragschicht abtragen. Bei der Anordnung der Pfähle musste die Rückverankerung der vorhandenen Uferböschung berücksichtigt werden, um die Standsicherheit nicht zu beeinträchtigen. Da das Gebäude teilunterkellert mit Neben- / Sozial- und Technikräumen im Untergeschoss geplant wurde, erfolgte die Lastaufnahme mit Tragrosten, die für die Ausbildung und Lastumlagerung der Pfahlköpfe notwendig waren, in zwei Ebenen. Auch wurde im Untergeschoss ein Technikschacht integriert, der in den Außenanlagen endet.
In Nordwest-Ausrichtung wurden in Richtung Hafenbecken Auskragungen von bis zu 5,50 m realisiert, die den Hafencharakter aufnehmen und verdeutlichen. Die kürzeren Auskragungen an den anderen drei Seiten, verdeutlichen den schwebenden Charakter des Gesamtgebäudes und nehmen somit auch Bezug auf das benachbarte Bürogebäude.
Die Aussteifung des Gebäudes erfolgte über den zentral angeordneten Aufzug- und Treppenhauskern. Durch die kubenartigen Baukörper erfolgten in mehreren Geschossen Lastumlagerungen, die zumeist über auskragende wandartige Träger realisiert werden konnten. Hier galt es in enger Abstimmung mit der Architektur und dem Nutzer passende tragende Bauteile zu definieren, damit sowohl die statischen Belange als auch die optimalen Zimmernutzungen und Erschließungsflure realisiert werden konnten. In mehreren Konzepten und Iterationen konnte letztendlich jede Erfordernis Berücksichtigung finden, welche dann im letzten Schritt eine präzise Umsetzung durch das beauftragte Bauunternehmen erforderte. Auch hier war die enge Abstimmung wesentlich für das gemeinsame Ziel.
Bauherr
SPE Schwanentorufer GmbH
Architekt
Architekt RKW Architektur +
Eckdaten
ca. 5.800m² BGF
Start 09/2017
LPH 1-6
Leistungen/Merkmale
- Hotelkomplex im Duisburger Innenhafen
- 8 aufgehende Geschosse
- Teilunterkellerung
- Gründung auf Pfählen
- mehrfacher Wechsel im Lastabtrag durch eine kubenartige Aufteilung des Gebäudes
- Auskragungen mit Überständen von bis zu 5,50 m