Neubau / Forschung & Lehre / Massivbau
Im Rahmen des Projektes wurde ein Erweiterungsbau für das Genoveva-Gymnasium an der Genovevastraße in Köln-Mülheim geplant. Der Erweiterungsbau wurde erforderlich, da der Bestand der Schule nicht mehr dem Stand der Technik entsprach und die vorhandenen Flächen für die stetig wachsenden Schülerzahlen nicht mehr ausreichten. Auftraggeber für das Projekt war das Amt für Gebäudewirtschaft der Stadt Köln.
Der Erweiterungsbau, welcher hinter dem bestehenden Schulgebäude neu errichtet wurde, ist ein statisch konstruktiv eigenständiger Baukörper, der vom Bestand abgefugt wurde. Die im Grundriss U-förmige Erweiterung gliedert sich um ein offenes Foyer, welches über dem obersten Geschoss durch ein leichtes Stahldach mit transluzenter Eindeckung aus pneumatischen Folienkissen abgeschlossen ist.
Das als Stahlbeton-Skelettbau errichtete Gebäude hat eine leicht trapezoide Grundrissform, mit Seitenlängen von 71,3 m auf 21,0-28,0 m. Auf diesem Grundriss bauen sich vier Obergeschosse (Sockelgeschoss, Hochparterre, 1.OG und 2.OG) auf, zusätzlich dazu wurde ein Teilbereich des Gebäudes zur Integration von Technikflächen unterkellert. Die maximale Gebäudehöhe über Gelände beträgt ca. 14,10 m.
Vertikal erschlossen wird der Neubau durch ein zentrales Treppenhaus mit Aufzug. Darüber hinaus stehen den SchülerInnen und dem Lehrpersonal im Atrium in jedem Geschoss jeweils zwei Brücken zur Verfügung die den Bestand und den Neubau funktional miteinander verbinden. Zusätzlich befinden sich um Atrium Freitreppen, so dass alle Geschosse unmittelbar vom Foyer zu erreichen sind.
Die Nutzung ist im Wesentlichen vom Sockelgeschoss bis hin zum 2.OG durch Seminar- und Schulräume, Vortrags- und Lehrerzimmer sowie Aufenthaltsräumen bestimmt. Zusätzlich befindet sich im Hochparterre eine Bibliothek. Im Sockelgeschoss wurden eine Mensa mit Küche sowie eine Turnhalle mit Umkleide sowie Geräteräumen geplant. Das Untergeschoss ist als Lager und Technikflächen genutzt.
Als besonderes architektonisches Highlight wurden im Atrium nach innen gewandte Kuben angeordnet, die als Gruppen- und Seminarräume dienen. Die zum Atrium hin vorhandene Verglasung ermöglicht Blickbeziehungen zwischen den Nutzern.
Eine weitere statisch konstruktive Besonderheit des Erweiterungsbaus ist die Turnhalle, die sich im Sockelgeschoss befindet und auf der sich Klassen- und Seminarräume stapeln. Um die erforderliche Stützenfreiheit der Turnhalle sicherzustellen werden die Lasten der aufgehenden Geschosse durch Verbundträger in der Hallendecke abgefangen.
Aufgrund der vielen Höhensprünge durch die Technikschächte sowie der Teilunterkellerung mit Fundamentabtreppungen wurde das Gebäude flach auf Steifen- und Einzelfundamenten sowie in einzelnen Teilen über eine elastisch gebettete Bodenplatte gegründet. Die Tiefteile wurden als WU-Konstruktion in Verbindung mit den Außenwänden als „weiße Wanne“ ausgeführt.
Da die Fundamentierung des Bestandes in Teilbereichen erheblich höher erfolgt als die des Neubaus. Wurden im Übergangsbereich teilweise Sondergründungen bzw. Abfangungen erforderlich. So wurde der Bestand durch eine HDI-Unterfangung stabilisiert, die durch WSK/IDK geplant worden ist. Aufgrund der Höhe der Unterfangung musste diese teilweise mit Dauerankern rückverankert werden. In Bereichen mit geringeren Höhenunterschied der Gründungsebenen wurden abschnittsweise Unterfangungen gemäß DIN 4123 ausgeführt.
Eckdaten
ca. 6.387 m² BGF
Start 05/2015
LPH 1-6
Leistungen/Merkmale
- Erweiterung Genoveva-Gymnasium Köln Mühlheim
- Neue Klassenräume, Einfachsporthalle und Atrium
- Neubau schließt u-förmig an das bestehende Schulgebäude an
- Auszeichnung vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen 2020
- auskragendene Differenzierungsräume
- Atrium: transluzentes mehrlagiges Folienkissendach