Schrodaer Straße Berlin

Neubau / Wohnungsbau

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OVERVIEW

Der Neubau an der Tucholskystraße in Henningsdorf besteht aus zwei eigenständigen Gebäuden mit jeweils fünf oberirdischen Geschossen. Erschlossen werden die Gebäude über einen gemeinsamen, zwischen den Baukörper angeordneten Eingangsbereich, der das Treppenhaus und die Aufzüge enthält. Die oberirdischen Bauteile stehen auf einer  gemeinsam genutzten, eingeschossigen Tiefgarage, die über die Grenzen des oberirdischen Bauwerks übersteht.

In den beiden oberirdischen Gebäudeteilen finden insgesamt 49 Wohneinheiten Platz, die familien- und altersgerecht sowie barrierearm ausgebildet werden. Die Gesamtwohnfläche beträgt ca. 3.500 m². Der Wohnungsmix stellt 2- bis 5-Raum-Wohnungen, mit Wohnflächen zwischen 54 m² und 104 m² bereit, die über die Aufzugsanlagen erschlossen werden.

Im Gebäudeteil 1 ist zudem im Erdgeschoss eine ca. 400 m² große Gemeinschaftsfläche für genossenschaftliche Aktivitäten vorgesehen. Das gesamte Projekt ist in Massivbauweise geplant. Die Tiefgarage im Untergeschoss dient im Wesentlichen dem Abstellen der PKW und Fahrräder der Mieter. Für die zukunftsweisende Elektromobilität werden Ladenstationen im Untergeschoss vorgesehen. Darüber hinaus sind aber auch insgesamt 49 Lagerabteile für die Mieteinheiten vorhanden. Ebenso befinden sich die Haustechnikzentralen im Untergeschoss.

Auf den Dächern beider Gebäudeteile werden moderne Photovoltaikanlagen errichtet, aus denen die Bewohner umweltfreundlichen und günstigen Mieterstrom beziehen können. Die Gebäude werden unter Berücksichtigung der aktuellsten Anforderungen an energetischen Standards ausgeführt.

Die Außenanlagen des Wohnkomplexes werden grün und ansprechend mit Gemeinschafts­flächen zum Verweilen gestaltet. Die neue Wohnanlage befindet sich im zentrumsnahen, grünen und ruhigen Paul-Schreier-Wohngebiet

Der Gebäudeteil 1 weist als architektonischen Blickfang eine geneigte Fassadenkonstruktion auf. Infolgedessen vergrößern sich die Wohnflächen mit den aufgehenden Geschossen, währen die Balkone nach vorne „wandern“. Die somit geschossweise auskragenden Wände, hängen als wandartige Träger die Lasten der Auskragungen geschossweise zurück.

Die Decken unter den nicht überbauten Bauteilen sind mit einer Dicke von 40 cm in der Betongüte C35/45 bemessen. Die überbauten Deckenbereiche weisen Deckenstärken zwischen 24 und 30 cm auf, die auch in den Obergeschossen gewählt worden sind. Die Decken der Obergeschosse wirken dabei als zweiachsig gespannte Flachdecken.

Alle lastabtragenden Stützen und Wände werden in Massivbauweise errichtet. Die Abmessungen von den Stützen sind in der Regel b/h = 32/60 cm oder b/h = 32/85 cm, Die Wände haben Stärken von mindestens 20-25 cm. Wandartige Träger (WAT) werden in der Regel 25-30 cm stark ausgeführt. Um die großen Spannweiten im Erdgeschoss im Bereich der Gemeinschaftsräume zu ermöglichen, wird im 1. Obergeschoss WAT eingesetzt.

Aufgrund des aufgrund der funktionalen Zwänge in der Tiefgarage von den aufgehenden Bauteilen abweichenden Stützenraster waren eine Vielzahl an Lasttransferstrukturen in Form von Unterzügen oder wandartigen Trägern erforderlich. Infolge der hohen Lasten aus den fünf aufgehenden Vollgeschossen weisen die Unterzüge Abmessungen von b/h = 60/100 bzw. b/d=80/100 cm auf. Als zusätzliche Herausforderung waren bei der Planung zahlreiche Durchbrüche zu berücksichtigen, die sich aus dem Leitungsverzug der Gewerke der Technischen Ausrüstung im Untergeschosse ergeben haben.

Die Aussteifung erfolgt über die tragende Stahlbeton- und Mauerwerkswände. Horizontale Lasten aus Wind und Imperfektion werden durch die schubsteifen Deckenscheiben in die lastabtragenden Wände weitergeleitet und über diese bis zur Tiefgaragendecken geführt. Da nur ein Teil der Aussteifungswände bis zur Bodenplatte geführt werden können, werden die Horizontallasten aus den übrigen Wänden über die Deckenscheibe des UGs umgelenkt. Die umgeleiteten Kräfte werden im wesentlichen in die Außenwände des Untergeschosses umgeleitet, dass aufgrund deren Länge als sogenannter „steifer Kellerkasten“ betrachtet werden kann, was bedeutet, dass die Einspannebene für die Aussteifungsbetrachtung die Decke über dem Untergeschoss ist. Die in den Wänden aus den Horizontallasten resultierenden Momente werden als „Push-Pull-Kräftepaar in die Gründung übertragen.

Gegründet wird der Neubau über eine elastisch gebettete Bodenplatte. Wie in Berlin „üblich“ steht das Untergeschoss partiell im Grundwasser. In Abstimmung mit der Objektplanung wurde das Untergeschoss daher als Weiße Wanne ausgebildet, um die Wasserdichtigkeit der Konstruktion zu gewährleisten. Zur Optimierung der Wirtschaftlichkeit des Bauablaufs wurden zudem Nachweise der Auftriebssicherheit während der Bauphase geführt, um die Wasserhaltung möglichst frühzeitig abschalten zu können.

Bauherr

Wohnungsgenossenschaft „Einheit“ Hennigsdorf eG

Architekt

Blumers Architekten Generalplanung und Baumanagement GmbH

Eckdaten

BGF inkl. UG 7.968m²
01/21 – 10/22
LPH 1-6

Leistungen/Merkmale
  • 3D Analyse
  • Auftrieb nach Bauphasen
  • WU-Konstruktion
  • Wandartige Träger

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