Neubau / Wohnen / Büro / Massivbau



Mit dem Quartier Heidestrasse entstand auf rund 8,5 Hektar Fläche direkt in der Mitte Berlins ein facettenreiches und urbanes neues Stadtquartier. Als Teil der Europacity, unmittelbar hinter dem Berliner Hauptbahnhof gelegen, wurde ein lang verwaistes Stück Berliner Geschichte wieder zum Leben erweckt. Die sechs Teilprojekte des Quartiers umfassen insgesamt rund 295.000 Quadratmeter BGF, davon 266.350 Quadratmeter Büro- und Wohnen, 28.650 Quadratmeter Einzelhandels- und Gastronomiefläche sowie ein Hotel und eine Kita.
Das Teilprojekte Core wurde als erstes Gebäude des Quartiers realisiert. Es liegt zentral auf dem Quartiersgelände. Kevee berlin GmbH bearbeitete hierzu die LPH 1 bis LPH 6.
Das Gebäude ist oberirdisch in jeweils drei Bauteile unterteilt (BT-Nord -Ost und -Süd + West), die ab dem Erdgeschoss durch Bauteilfugen voneinander getrennt sind. Die Untergeschosse wurden fugenlos geplant. Im Zuge der Tragwerksplanung wurden alle Gebäudeteile als Massivbauten in Stahlbeton-bauweise geplant. Die Bauteile umfassen mindestens sechs und maximal elf oberirdische Vollgeschosse sowie zwei Untergeschosse. Die aufgehenden Bauteile (ab 1.OG) gliedern sich um einen mittig angeordneten Hof der aufgrund seiner intensiven Hofbegrünung als „grüne“ Lunge des Gebäudekomplexes dient.
Die oberirdischen Bauteile (ab dem 1.OG) werden als Büro bzw. Wohnungen genutzt. Im Erdgeschoss ist eine gewerbliche Nutzung vorgesehen und die Untergeschosse werden als Tiefgarage, Mieterkeller und Technikräume genutzt.
Ausgesteift werden die drei aufgehenden, statisch unabhängigen Bauteile über gleichmäßig über die Gebäudegrundriss verteilte Erschließungskerne, die aus Aufzugskernen, Treppenhäusern sowie einzelnen Schächten zusammengesetzt werden. Aufgrund deren Anordnung wird eine hohe Translations- und Rotationssteifigkeit sichergestellt. Aus Sicht der Aussteifung sind die oberirdischen Geschosse in den Keller eingespannt, da dieser aufgrund der zahlreichen und langen Stahlbetonwände als „steifer Kasten“ eingestuft werden kann.
Die Geschossdecken im Untergeschoss und den Büroflächen wurden als punktgestützte Flachdecken geplant, um die Leitungsführung der technischen Ausrüstung zu erleichtern und eine höhere Flexibilität für spätere Umnutzungen zu gewährleisten. Abweichend davon werden die Decke im Wohnbereich als Durchlaufdecken, die linienförmig auf Wohnungstrennwänden aufliegen, geplant.
Der Lastabtrag ist durch Stützen und Stahlbetonwände, die in der Regel, bis auf die Bodenplatte durchlaufen, realisiert. Aufgrund der gewerblichen Nutzung der Erdgeschossflächen sowie der Tiefgarage, die andere Stützen- bzw. Wandpositionen als die darüber befindlichen Nutzungen erfordern, wurden im 1. Obergeschoss zahlreiche wandartige Träger bzw. Verbundträger angeordnet, um die Lasten auf die vertikalen Bauteile des Erdgeschosses umzuleiten. Die zweite Transferebene wurde in der Decke über U1 mit Unterzügen geplant. Hier wurden die Abfangungen für die Nutzung der TG erforderlich.
Aufgrund des unterhalb des Geländes anstehenden Grundwassers wurde das Untergeschoss als sogenannte weiße Wanne geplant.
Da für den Baugrund unterschiedliche Bettungsmodule angegeben wurden, ist die Gründung über eine elastisch gebettete Bodenplatte (mit einer relativ einheitlichen Dicke) realisiert worden.
Dadurch konnten unterschiedliche Setzungen und die damit verbundene eventuelle Rissgefahr auf ein zulässiges Maß reduziert werden.
Zur Optimierung des Bauablaufs und der Oberflächenqualitäten sowie der besonderen Farbgebung der wurden Fertigteile eingesetzt. Dies gilt zum Beispiel für die Treppenläufe und Balkonplatten.
Eckdaten
Ca. 37.960 m² (oberirdisch) BGF
Ca.18.980m² (unterirdisch) BGF
Start LPH2 05 / 2016
Ende LPH5 09/ 2019
LPH 1-6
Leistungen/Merkmale
- „Europacity Berlin“ – „Berliner Mischung“
- Wohn- und Bürogebäude, Gewerbeflächen, öffentliche Straßen und Plätze.
- „CORE“ multifunktionales Gebäude
- 1.OG – 9.OG Büro / Wohnen
- durchgängige Tiefgarage mit Rampe
- Dachgeschoss begrünt